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unwetter
#1
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bei uns gestern das schwerste unwetter aller zeiten, dagegen war Kyrill ein pussiges Waisenknäbchen Confused

tornadowinde, orkanböen, blitz und gewitter wie in einem schlechten film, sehr viel regen, geräusche, die ich noch nie gehört habe. kriege jetzt noch eine gänsehaut, wenn ich daran denke. als wenn der jüngste tag gekommen ist.

meine freundin wohnt in einem waldgebiet und ich war total erschrocken, ständig wurden bäume entwurzelt oder kronen oder äste abgebrochen, das direkt vor unserem haus. das knarren werde ich mein lebtag nicht vergessen. auf's nachbarhaus fiel ein riesiger baum, zum glück haben ihn nur die äußeren und ein paar "innere" äste erreicht. ein separates kleines waldgebiet direkt hinter unserem haus hat uns immer schutz vor sonne gegeben, man konnte aus der wohnung heraus nicht den himmel sehen beim rausgucken. und wenn man jetzt rausguckt, sieht man fast komplett den himmel. das unwetter hat einen großen teil der bäume entwurzelt oder schwer beschädigt. es ist zum heulen.

und heute dann der schock auf der fahrt zu mir bzw. zu Heike's arbeit. glücklicherweise waren wir mit dem rad unterwegs, sonst hätte es kein durchkommen gegeben. ALLE straßen, auch die hauptstraßen waren von umgefallenen bäumen blockiert, teilweise riesen-bäume, von denen man denkt, denen kann selbst ein schweres unwetter nichts anhaben. kaputte straßenlaternen, tausende runtergefallene ziegel, geschäftschilder zerstört, hunderte beschädigte auto's, zig komplett zerstörte auto's (und wir sind nur einen weg gefahren, haben also nur einen teil der zerstörung gesehen). und ich wohne ja relativ in der stadt und ich denke "da wird es schon nicht so schlimm sein", aber von wegen: hier ist es noch schlimmer: ALLE straßen durch entwurzelte bäume blockiert, nur mühselig wird eine straße nach der anderen leergeräumt, überschwemmte gebiete, zerstörungen überall, in einem kleinen wohngebiet direkt 7 oder 8 fahrzeuge (auch kleine LKW's) von bäumen komplett zerstört, quasi alle 15-20m ein großer entwurzelter baum oder eine ansammlung von vielen bäumen mitten auf den straßen. und so ist quasi keine straße mehr befahrbar. selbst mit dem fahrrad kamen wir kaum voran, mussten ständig absteigen und ganz oft einen umweg nehmen .auch häuser und andere dinge haben schwere schäden abbekommen, teilweise sind riesenbäume entwurzelt und auf häuser gefallen. ohne übertreibung kann ich sagen, wir haben hier ein echtes katastrophengebiet. nichts geht mehr. nur die ersten hauptstraßen sind langsam geräumt, aber da auch große staus, ampeln sind alle ausgeschaltet, überschwemmungen, bäume liegen überall noch auf den fahrbahnen. das allerschlimmste: nebenan habe ich einen park, den "Bulmker Park" (stadtteil "Bulmke"), den liebe ich, bin ganz oft da, gehe dort joggen, spazieren, undundund. leider ist der park jetzt kaputt, man kann es nicht anders sagen. da sind mindestens 300 bäume umgefallen, darunter auch jede menge riesenbäume mit riesigem wurzelwerk komplett aus dem erdreich gerissen. als ich das gesehen habe kamen mir die tränen und jetzt auch wieder. der park ist wirklich zerstört, überall, auf allen wegen und grünflächen liegen bäume, äste und andere dinge, es gibt null durchkommen.

das heißt auch viele tiere haben heute ihr leben verloren, ist ja auch immer noch jungtierzeit. vögel haben wohl alle ihre nester verloren, habe auch sehr viele verwirrte vögel heute hier gesehen, können es wohl auch nicht fassen. da bricht mir das herz. wir haben hier viel grün in GE, viel, viel mehr als außenstehende denken, und davon ist jetzt viel zerstört und damit ist auch meine heimat zu einem großen teil zerstört, denn das alles ist meine heimat, grade das. der park, die bäume, der wald, die tiere, nichts ist mehr wie vorher und es wird wochenlang dauern alles einigermaßen aufräumen. und in hunderten von bäumen hängen noch schwere, große äste, die bedeuten auch noch akute lebensgefahr. ich kann das gar nicht glauben, ich hätte nie gedacht, uns könnte sowas mal treffen. als ich hier grade ankam konnte ich meinen augen nicht trauen. es ist unbeschreiblich und unfassbar. wirklich, da kommen einem die tränen, wenn man das ausmaß der zerstörung sieht und wieviele wunderschöne, alte bäume jetzt zerstört sind. manche sind mit komplettem wurzelwerk, erdreich, teilweise pflastersteinen aus der erde gerissen. das kann man nicht glauben, wenn man es nicht sieht, wie heftig das alles ist.

aber es gibt auch glück im unglück. uns ist nichts passiert. aber das heftigste ist, unsere katze ist freigänger, ein tag drinnen, ein tag draußen. und gestern war er draußen. kommt immer so gegen 21.30h/22h zurück. und da ging es gestern los. habe ihn immer wieder gerufen, bevor der sturm losging. war auch noch draußen. aber er war nicht da. und dann ging es richtig los und das war so heftig, ich bin total durchgedreht, hab mir solche sorgen gemacht. wir haben doch hinter unserer wohnung bzw. der wohnung meiner freundin so ein separates waldgebiet, da läuft er am liebsten rum und dort holen wir auch immer ab/rein. und genau da war es total extrem, ein baum nach dem anderen entwurzelt und ein ast nach dem anderen brach ab, ganze kronen brachen und rauschten nach unten auf den boden. ich war total in panik und habe einen weinkrampf gekriegt, weil ich genau wußte, er war in schwerster lebensgefahr und hatte todesängste (katzen haben ja auch total empfindliche sinne, grade der hörsinn ist extrem gut, für ihn muss sich das angehört haben wie der weltuntergang, so hörte es sich ja schon für mich an). aber wir konnten ihn nicht holen, denn dann wären wir selbst in lebensgefahr gewesen. wir wussten ja auch nicht, wo er war, alles unbekannt, er lebt draußen komplett unabhängig. ich habe immer nur gedacht, das war's für ihn und immer wieder angefangen zu heulen. der kater ist mein allerbester freund und zwar der beste, den ich je hatte. sowas liebes und verschmustes habe ich noch nicht erlebt. von keinem anderen wesen auf der welt. ich weiß noch, wie ich ihn kennen gelernt habe und er war ängstlich, aber dann habe ich sein herz erobert und jetzt sind wir die allerbesten freunde, kommt immer stundenlang zum schmusen und kuscheln zu mir, schmiegt und reibt sich mit seinem weichen fell an mir und ist total niedlich in verhalten und aussehen. so sieht er aus (sind zwar nicht bilder von ihm, aber er sieht genauso aus):

http://view.stern.de/de/picture/661347/K...01-510.jpg

http://de.myzooclub.com/images/pet/2006/...5/w363.jpg

http://cache.bazoomcdn.com/katzen/galler...haar-tiger

also ging der sturm irgendwann vorbei und ich war total niedergeschlagen, weil ich dachte er hat dieses schwere unwetter nicht überlebt. wir haben ihn ganz oft gerufen und auch draußen gesucht. in dem kleinen waldgebiet totale zerstörung wie schon zu beginn geschrieben. und mehrere stunden lange haben wir es versucht ihn zu finden durch rufe und suchen. und ich habe mich schon damit abgefunden, er ist tot, zu heftig war das unwetter und die zerstörung. ein letztes mal ging meine freundin raus, um zu suchen und ich blieb drin, weil ich mir nichts mehr erhofft habe. nach 20 minuten kam sie wieder und ich habe nichts gehört außer wie sie die haustür aufschloß, normalerweise redet sie mit ihm, wenn er dabei ist, und dachte mir, "scheiße, wieder nichts" und war weiter traurig. auf einmal schließt sie die wohnungstür auf und ich höre kleine trippelschritte über den laminat laufen. in dem moment schossen mir freudentränen in die augen und ich bin zu meiner freundin gelaufen und habe sie 3 minuten gedrückt. und dann natürlich den kleinen racker (der "Gizmo" heißt). das war einer der schönsten momente in meinen leben, wenn nicht der schönste. er war wieder da und zwar körperlich unversehrt. aber er war auch schwer traumatisiert, muss todesängste ausgestanden haben. die freundin hat ihn in dem zerstörten waldgebiet gefunden, da war er einem gebüsch kauernd und leise miauend (normalerweise ist er überhaupt nicht zurückhaltend und kommt sofort auf uns zu und miaut und macht andere geräusche). wie er überlebt hat, wissen wir nicht. aber es war sehr, sehr schwer und hart für ihn, das steht fest, hat die hölle erlebt und todesangst gehabt. er war wirklich schwer verstört, konnte wohl selbst nicht glauben, was er da erlebt und überlebt hat.

dann jede menge streicheleinheiten, drei näpfe voller futter und dann wollte er sich ausruhen. aber wir konnten auch schon wieder ein bißchen mit ihm knuddeln, das ist schon mal sehr gut und ein gutes zeichen. aber auch heute noch ist er nicht normal, deutlich zurückhaltender. aber ich denke mit ruhe, geduld, viel kuscheln und gutem futter kriegen wir das hin. zumal er schnell vergisst.

wenigstens da gab es also ein happy-end. aber ich bin auch sehr traurig, weil ein großteil meiner heimat zerstört ist. die bäume sind kaputt, die kann man nicht mehr retten. es werden im ganzen stadtgebiet zehntausende bäume sein, davon viele alte, würdevoll bäume.

aber Gizmo hat überlebt, das macht mich auch wieder glücklich. sonst hätte ich meinen besten freund verloren. er ist erst 5 jahre alt, hat noch das beste vor sich. das hätte mir das herz gebrochen ihn so zu verlieren. aber es ist nicht so gekommen und das macht mich sehr, sehr glücklich.

ich hoffe alle anderen haben auch so viel glück gehabt.
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#2
der daumen nach oben war natürlich, weil Gizmo überlebt hat
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#3
ach ja, einfach saugeil, wie sich alle gegenseitig helfen, anpacken und trösten! bin stolz auf meine mitmenschen hier! feuerwehr und andere arbeiten natürlich mit hochdruck an allem, aber viel geschieht auch durch eigeninitative.

im WDR-forum schrieb jemand, wer hilfe braucht soll ihn anrufen, er kommt vorbei. und sowas hört man jetzt hier oft, das finde ich so geil
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#4
so sieht es wohl überall im Ruhrgebiet aus Sad

http://www.halloherne.de/artikel/unwette...e-1403.htm
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#5
so was sieht man hier sehr, sehr oft. hunderte male gesehen bereits und ich habe nur 2 touren hinter mir.

http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichte...54,2387198

aber am schlimmsten sind die straßen und wege, wo 30, 40 oder auch 50 bäume ganz oder teilweise zerstört sind, selbst, wenn sie nicht ganz so groß sind. oder wie in dem park nebenan, unfassbar, ein ganzer park, so groß wie das rennbahngelände in GE in etwa ist mit ungefallenen bäumen übersät, fast keine freie fläche mehr.

und in meiner direkten nachbarschaft sind alleine hunderte bäume zerstört und entwurzelt. zig straße sind immer noch unpassierbar, komplett voller bäume ungefallener bäume.

ich glaube ich habe auch ein trauma weg Sad
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#6
auch wenn ich kein zoo-freund bin freue ich mich noch darüber:

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenki...60998.html
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#7
bei meiner freundin vor dem haus war doch so ein mini-wäldchen mit circa 80-90 bäumen. revier vom kater, sonnenschutz, refugium für viele vögel, auch seltene. sie wohnt ja eh neben einem riesenwaldgebiet, deshalb gibt es hier auch viele für eine stadt ungewöhnliche tiere. selbst wilde rehe leben hier noch und das mitten in GE (stadtteile Resse + Resser Mark).

also der mini-wald vor dem haus war schwerstens beschädigt, nur 7 oder 8 bäume hattes es überlebt. und heute kamen die arbeiter und haben ALLES weggemacht. es war nichts mehr zu retten. wir sind so traurig darüber, alles kahl und die vielen tiere dieses kleinen ortes (vor allem vögel) haben nichts mehr. wo vorher ein feines wäldchen war ist jetzt nichts mehr. und so sieht es in GE überall aus, im rest vom Ruhrgebiet auch. das ausmaß der baumzerstörung kann man sich als außenstehender nicht vorstellen, wir sind immer noch alle geschockt und sehr, sehr traurig. mehrere tausend bäume alleine in GE sind zerstört/entwurzelt, darunter viele riesige+uralte, und das vielfache davon noch mal stark beschädigt. die leicht beschädigten bäume sind unzählbar. und das alles sieht man immer noch im ganzen stadtgebiet eine woche danach. es sind auch immer noch alle parks und sportanlagen gesperrt und selbst schulgebäude etc teilweise noch. bahnverkehr kommt auch erst langsam in gang, bis gestern ging eigentlich fast gar nix und fast alle BHF im Ruhrgebiet waren gesperrt.

für mich noch am schlimmsten neben dem zerstörten mini-wäldchen bei meiner freundin, der park nebenan bei mir ist total hinüber. es sieht jetzt aus wie im urwald dort. schaut euch mal dieses foto an, dann habt ihr einen eindruck davon, was hier passiert ist. so sieht es hier überall aus (zum glück sind die straßen jetzt wenigstens größtenteils geräumt).

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenki...57588.html

auch meine lieblingsorte in GE, der Stadtpark und der teich/wald an der Waldschänke direkt neben der rennbahn sind total hinüber. man kann das gar nicht beschreiben, was dort passiert ist, es ist nicht in worte zu fassen. als wir die uralte, riesige weide im Stadtpark entwurzelt im ententeich haben liegen/schwimmen sehen, sind wir beide erschüttert gewesen. wie oft haben wir dort drunter gesessen und haben die seele baumeln lassen?

ich hätte nie gedacht, sowas wäre bei uns möglich. dagegen war Kyrill eine kleine witzfigur. das macht mich so unendlich traurig, denn einen großteil unserer freizeit verbringen wir bei uns in der natur. dort fahrrad fahren, joggen, spazieren, alles nicht mehr möglich. die zerstörten bäume sind einfach tot, die zerstörten wälder/parks sind verwüstet. und die tiere haben es sehr schwer deswegen und beim unwetter sind auch viele gestorben, vor allem jungtiere und darunter viele jungvögel Sad
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#8
Ja das sieht echt gruselig aus, kann man sich als aussenstehender gar nicht vorstellen welche Naturgewalten dort wirken können, zumal in anderen Regionen kaum was war.
Traurig für die vielen Tiere, die ihr Zuhause verloren haben, aber auch Glück , dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind.
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#9
es war nicht nur das Ruhrgebiet betroffen, sondern ein großteil von NRW. Düsseldorf ist genauso verwüstet baummäßig. wundert mich, dass Cordula nichts davon mitbekommen hat, so weit ist es ja nicht weg.

auf jeden fall sitzt der schmerz tief, jeden tag muss ich die zerstörung mitansehen und sehe immer wieder neues und wie schon gesagt, viele lieblingsorte sind verwüstet und die bäume bzw. wälder kommen so schnell nicht wieder, selbst wenn sie neu pflanzen.

man denkt, irgendwann akzeptiert man es, aber das ausmaß ist so gewaltig und immer wieder sieht man neues, es ist nicht zum aushalten. das was mir am heiligsten ist, die natur, und wovon wir hier sehr viel haben für eine stadt, ist schwer angeschlagen, teilweise komplett zerstört, und da ich mich dort sehr häufig aufhalte, habe ich jeden tag den schmerz. bei ein paar hundert bäumen bliebe ich ruhig, aber wahrscheinlich sind mehr als 15000 oder 20000 bäume alleine in GE zerstört oder schwer beschädigt.

ich denke immer, ich habe es jetzt akzeptiert, aber grade war ich joggen (musste schon eine ausweichstrecke nehmen, da der park nebenan ja total hinüber ist und es null durchkommen gibt) und da sehe ich, dass die wunderschöne promenade zur stadt mit gewaltiger baumallee ebenfalls schwer getroffen ist. mindestens 10 riesige, uralte bäume liegen da abgeknickt wie streichhölzer auf der erde. und dann noch die ganzen kleineren, jüngeren bäume, vor lauter toten, abgeknickten bäumen gibt es kein durchkommen, es sieht aus wie im urwald, es ist zum heulen Sad Sad
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#10
wir hatten ja hier noch nie so ein unwetter wie dieses, selbst Kyrill hat hier eigentlich nichts angerichtet im Ruhrgebiet. wenn wir hier schon mittlerweile solche unwetter abkriegen, dann könnt ihr euch alle denken, was anderen, anfälligeren regionen in Deutschland in zukunft droht. nehmt es nicht auf die leichte schulter, wenn ein schweres unwetter naht. häufigkeit und intensität nehmen zu, darauf müssen alle eingestellt sein, klimawandel sei dank.
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