Danke für den lieben Bericht, Ingo
Ja, es gab viele Pferde für mich in den letzten 10 Jahren meines Daseins auf der Rennbahn (die 30 Jahre zuvor im Dressursattel überspring ich mal
). Viele, die mich mit ihrer Leistung beeindruckten oder mit ihrem außergewöhnlichen Aussehen, denke da zum Beispiel an Nu Pagadi oder Russel November
Man kann sie alle streicheln, pflegen, liebgewinnen. Doch nur bei wenigen springt der sogenannte Funke über. Jener welcher, der die Seele zu berühren scheint in einem einzigen Augenblick. Dieser eine, der das Zeichen setzt, dass dies ein ganz besonderer Moment der Zuneigung, des Vertrauens sein wird. Heiner kennt ihn, ich kenne ihn und nun kennt ihn wohl auch Ingo
Ein Pferd spürt diesen Moment wie wir (ihn spüren sollten). Als Fluchttier, zu welchem es die Natur bestimmt hat, lässt es eine Vertrautheit zu, den Blick in die Seele. Sie spüren Kummer und Freude des Gegenüber, sie spüren es, wenn jemand von einer Krankheit betroffen ist, die derjenige selbst noch nicht zu bestimmen vermag. Eine Gabe, die nicht jedes Pferd anzuzeigen versteht. Meine Foto Finish ist so ein Pferd und ich glaube, auch Baschkir hat dieses Talent.
Baschkir hat in seinem ersten Trainingsjahr viele Dinge erleben dürfen und müssen. Er wurde eingebrochen, man lehrte ihn, einen Wagen zu ziehen, um seinem späteren Bestimmungszweck zugeführt werden zu können, er wurde erzogen, kastriert, es gab komplizierte und aufregende Wochen für ihn.
Er wurde erwachsener, aus dem kleinen Lausejungen ist ein lernwilliger und freundlicher Schatz geworden, der seinen Charme einzusetzen versteht. Und so wie er in diese Aufgabe hineinwächst, so fängt auch Ingo an zu sehen, zu verstehen, wie wundervoll die Begegnung mit einem - seinem / unserem - Pferd sein kann.
Und darüber freue ich mich sehr.